Von der Aktienspinnerei zur Universitätsbibliothek
Ein Schmuckstück ist sie geworden die Alte Aktienspinnerei aus dem Jahre 1858, in der sich zu besten Zeiten 60 Tausend Spindeln drehten.
Ich wunderte mich in Kindertagen, warum es im Puppentheater so viele Säulen gibt und fand das Domizil der Stadtbibliothek am Schillerplatz einfach nur hässlich.
Ich hatte keine Ahnung, wie viele spannende Geschichten in diesem Haus stecken, zum Beispiel die Geschichte um die erste Frau Deutschlands, die einen Streik anführte. Ich wusste nicht, dass das Haus das Überleben der Chemnitzer im ersten Weltkrieg sicherte, ich wusste weder etwas von dem jüdischen Teppichfabrikanten Loewenthal noch von den einquartierten ausländischen Zwangsarbeitern im zweiten Weltkrieg.
Das Haus hat die Bombennacht 1945 irgendwie überstanden, es fehlte nur das Obergeschoss und alle Fensterscheiben waren geborsten.
Mit einem Notdach diente es verschiedensten Zwecken, sogar zeitweise als Ersatzspielstätte des ausgebombten Opernhauses.
Welch ein Glücksfall, dass es der Freistaat Sachsen 2015 für einen symbolischen Euro erworben und denkmalgerecht saniert hat.
All diese Geschichten habe ich für Sie zusammengetragen. Wenn Sie diese hören wollen, erwarte ich Sie vor dem Eingang zur Universitätsbibliothek am Schillerplatz.
Dauer: ca. 1 h