Chemnitz zum Anfassen – barrierefreie Stadtführung für Blinde

Barrierefreiheit ist mehr als nur die Umgehung natürlicher Hindernisse wie zum Beispiel Stufen, die für einen Rollstuhlfahrer schnell zum Problem werden können.

Besucher, die eine Stadt eben mal schnell etwas erkunden wollen, bedienen sich eines Reiseführers mit einem Stadtplan, und los gehts. Für Menschen mit Sehbehinderungen ist das nicht ganz so einfach.

Blinde erfahren die Welt anders als Sehende, u.a. haptisch und auch das Hören spielt eine größere Rolle als bei Sehenden.

Am Tastmodell kann man sich zunächst erst einmal einen Überblick über die Innenstadt verschaffen.

Man muss als Gästeführer dann nur mit offenen Augen durch die Innenstadt gehen und Objekte suchen, die man anfassen kann: Portale, Türen, Plastiken, verschiedene Baumaterialien eignen sich zum Ertasten.

Auch zu Hören gibt es genug.

Selbstverständlich erhalten blinde Gäste zusätzliche Informationen, auf die ein Sehender verzichten kann: Höhen von Bauwerken, Farben oder zum Beispiel wie schön sich die Rathaustürme in der Glasfassade der Galeria Kaufhof spiegeln.

Etwas zum Anfühlen, das an ein Chemnitzer Wahrzeichen erinnert, habe ich auch immer in meiner Tasche.

Und sogar riechen kann man Chemnitz.

Die einstündige Tour wurde von einer blinden Chemnitzerin getestet und für geeignet befunden.